Jahresbericht der LG-UNESCO-Gruppe

«Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.»

Der erste Satz in der Präambel der Verfassung der Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), die am 16. November 1945 in London verabschiedet wurde, hat im Jahr 2022 mit dem Ukraine-Krieg wieder eine ganz besondere Dimension und Aktualität gewonnen. Als UNESCO-assoziierte Schule setzen wir uns erklärtermassen für die ebenfalls in der UNESCO-Verfassung geforderte «Verbreitung von Kultur und Erziehung zu Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden» und das «uneingeschränkte Streben nach objektiver Wahrheit und (…) freien Meinungs- und Wissensaustausch» ein.

Das Literargymnasium Rämibühl hat sich Anfang März mit der entsprechenden Publikation auf der Homepage auch der gemeinsamen Erklärung der nationalen UNESCO-Kommissionen Europas (und darüber hinaus) angeschlossen, in der der Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt wird.

Flüchtlingstag

Zu Beginn des Schuljahres hätte noch kaum jemand eine Eskalation in solchem Ausmass für möglich gehalten. Für alle Zweitklässlerinnen und Zweitklässler fand am 7. September, wie üblich, der UNESCO-Tag zum Thema Flucht und Asyl statt:

UNESCO-Tag zum Thema Flucht und Asyl

Für alle Zweitklässlerinnen und Zweitklässler am Literargymnasium fand am 7. September der UNESCO-Tag zum Thema Flucht und Asyl statt. In Zusammenarbeit mit Gasim Nasirov (Migrations- und Bildungsfachmann) organisierte die UNESCO-Gruppe am LG diesen Tag.  

10. Dezember – Tag der Menschenrechte

Zum internationalen «Tag der Menschenrechte» am 10. Dezember nahm die LG-UNESCO-Gruppe mit dem diesjährigen Slogan und Hauptfokus des UNO-Menschrechtstags 2021 «All Human, All Equal» das Thema «Alltagsrassismus» auf. Ausschnitte aus der im Rahmen ihrer Maturaarbeit entstandenen Tonbildschau «Unsere Realität als dunkelhäutige Zürcher:innen» von Claudia Arias Diaz wurden während einiger Tage in der Eingangshalle projiziert:

“All Human, All Equal” – Tag der Menschenrechte 2021

Alle Tage sind Menschenrechtstage. Der 10. Dezember ist alljährlich der Tag, an dem speziell an die Menschenrechte erinnert wird.

Ukraine

Mit Beginn des Frühlingssemesters drängte sich dann der unmittelbar zuvor erfolgte Ausbruch des Ukraine-Kriegs vom 24. Februar in den Vordergrund. In vielen Fächern, insbesondere aber natürlich im Geschichtsunterricht, wurden die aktuellen Ereignisse verfolgt und diskutiert, die historischen Hintergründe aufgezeigt und in den völkerrechtlichen Kontext eingeordnet.

Auch die UNESCO-Litfass-Säule wurde mit aktuellen Informationen und Gedanken(-Anstössen) zum Krieg in der Ukraine bestückt. Der Erlös des traditionellen Besuchstags-Kuchenverkaufs – es kamen unglaubliche CHF 3455.- zusammen! – ging zugunsten der Ukraine an die zwei Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen UNICEF und Kyiv Pride.

Grosse Solidarität zeigte die Schulgemeinschaft ausserdem bei der von der LGBTQ-Gruppe des LG parallel dazu organisierten Sammlung von Kleidern und materiellen Hilfsgütern für die Ukraine.

Seit den Frühlingsferien besucht auch ein geflüchteter Schüler aus der Ukraine den Unterricht am LG in der Klasse 3i.

Spenden für die Ukraine – ein Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg!

Am 3. März 2022 organisierte die UNESCO-Gruppe des LG einen ganztägigen Kuchenverkauf für die Menschen in Not im Ukraine-Krieg.

Netzwerk-Jahrestagung

Nach zweijähriger «Corona-Pause» fand im Mai 2022 endlich auch wieder die Netzwerk-Jahrestagung der UNESCO-assoziierten Schulen statt. Vertreterinnen vieler UNESCO-Schulen aus der ganzen Schweiz trafen sich in Brig – Ort des UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch – zu spannenden Informationen und bereicherndem Austausch.

UNESCO-Konzertprogramm

Am 12. Juni, UNESCO-Welterbe-Tag 2022, reiste eine kleine Delegation der LG-UNESCO-Gruppe ins Engadin und durfte dort an einer interessanten Führung durchs Kloster Son Jon (rätoromanisch für St. Johann) teilnehmen. Im Klosterhof fand anschliessend ein Konzert des Rämibühl-Orchesters, verstärkt durch lokale Musikerinnen und Musikern und dem Engadiner Opernchor, statt. Das Programm mit Stücken aus Oper, Musical und Film stiess beim Publikum, das sich zahlreich in der warmen Abendsonne eingefunden hatte, auf grossen Anklang und Applaus!

Den Abschluss dieses LG-UNESCO-Jahres bildete ein zweites «UNESCO-Konzertprogramm» des Schulorchesters, das am 8./9. Juli in der Aula bzw. in Uetikon über die Bühne ging. Unter dem Titel «NAMASTE INDIA – WELCOME ZURICH» kam es zu einer musikalischen Begegnung des Rämibühl-Orchesters mit zwei Top-Shots der indischen Musiker-Dynastie Mishra aus Benares/Varanesi: Sitar, Tabla und sinfonische Klänge boten ein musikalisch-interkulturelles Erlebnis der besonderen Art und liessen bereits erste Fernweh- und Feriengefühle aufkommen!

Orchester der Gymnasien Rämibühl: Triumph in Müstair

Am Unesco-Welterbe-Tag (12. Juni) traten das Orchester der Gymnasien Rämibühl Zürich, verstärkt mit Musikerinnen und Musikern aus dem Val Müstair/Engadin, und der Engadiner Opernchor Opera Engiadina/Cantalopera mit einem Programm aus Oper-Musical-Film im Klosterhof St. Johann in Müstair auf.

Unesco-Konzert EAST MEETS WEST

Einen Monat nach seinem erfolgreichen Auftritt am Unesco-Welterbetag 2022 (12. Juni) im Kloster St. Johann in Müstair (GR) veranstaltete das Orchester der Gymnasien Rämibühl unter dem Patronat der Unescogruppe des LG ein interkulturelles Begegnungs-Konzert EASTMEETS WEST in der Aula Rämibühl.

LG-UNESCO-Maturaarbeitspreis

An der Maturfeier durfte die LG-UNESCO-Gruppe den traditionellen LG-UNESCO-Maturaarbeits-Preis für Arbeiten, die sich in herausragender Weise mit einem UNESCO-Thema beschäftigen, verleihen. Geehrt wurde dieses Jahr Susanna Bommer, 6b, für ihre Untersuchung «Kinderarbeit – wie in der Schweizer Presse über ein globales Problem berichtet wird». Viele Mädchen und Jungen leisten täglich Schwerstarbeit, um den Lebensunterhalt ihrer Familie zu sichern. Kinderarbeit ist an vielerlei Orten zu finden, manchmal ganz offensichtlich, oft aber auch gewollt oder ungewollt im Verborgenen, abgeschottet vom Rest der Welt. Dies ist ein zentrales Thema der UNESCO, da Kinderarbeit grundsätzlich gegen Menschrechte verstösst. Wir gratulieren Susanna herzlich zu dieser hervorragenden Arbeit!

 

Kerstin Peter, für die UNESCO-Gruppe