Am Abend des 3. März besuchte die Klasse 4a das Theaterstück BIG SISTER. Alles, was die Klasse bis dahin gewusst hatte, war, dass das Stück mentale Gesundheit thematisieren und eine Schullektion lang gehen würde.
Wir wurden in die Kammer des Schauspielhauses geführt. Nachdem unsere Tickets gescannt wurden, betraten wir den Raum und gleichermassen die Bühne. Denn überraschenderweise war die Bühne nicht eine Bühne im herkömmlichen Sinne, es handelte sich hierbei um ein nachgestelltes Klassenzimmer. Es gab Tische und eine Wandtafel hinter dem Lehrerpult. Zuerst wollten wir uns auf die Stühle setzen, welche um den dargestellten Raum aufgestellt waren, doch dann wurde uns gesagt, dass die Stühle im Klassenzimmer von uns besetzt werden sollten. Bei uns war die Befürchtung nun gross, mitmachen zu müssen.
Die Aufführung begann mit einer kurzen Erklärung. Denn das Stück des jungen Theater Basel wurde an diesem Abend zum ersten Mal in Zürich aufgeführt. Die Hauptrolle hatten eine junge Frau namens Lessli und Mati inne. Lessli hat die Organisation BIG SISTER gegründet. Damit will sie jungen Menschen bei ihrer mentalen Gesundheit unentgeltlich helfen. Für sie geht es darum, dass gerade in der Zeit der Pandemie, in der Abstand und Social Distancing eine wichtige Rolle spielen, junge Menschen mentale Probleme haben und man diesen ein Gehör geben soll.
Mati ist ein 16-jähriger Junge, dem Lessli helfen möchte. Seine Mutter und er waren vor Kurzem an einem Einbürgerungstest, welcher nicht ganz optimal verlief. Zudem leidet er unterbewusst. Sein Vater war nie für ihn da gewesen und sein Leben lang waren seine Mutter und er auf sich alleine gestellt. Nach einem Besuch bei einem Schulpsychologen will Mati nicht, dass seine Mutter von der Diagnose des Schulpsychologen erfährt. Er will sie nicht zusätzlich belasten.
Das Stück behandelt viele wichtige Aspekte im Bereich der mentalen Gesundheit. Gerade für Schulklassen, aber auch für ältere Generationen, eignet sich die Aufführung sehr. Das Totschweigen mentaler Probleme hilft uns nicht weiter. Es wird auch von den Vorwürfen und Fragen, die man sich bei diesem Thema stellt, gesprochen. Darf es uns schlecht gehen, obwohl wir genügend Nahrung und Stabilität haben? Andere sind viel schlechter dran. In einem Land, nicht weit von hier, herrscht Krieg, habe ich dennoch ein Recht darauf, zu sagen, mir geht es nicht gut? Diesen Fragen und Vorwürfen wird in dem Stück BIG SISTER eine Stimme gegeben.
Gerade jetzt mit der stressigen Situation um COVID-19 und der Invasion in der Ukraine ist das Thema des jungen Theater Basel aktuell und das Stück wirklich empfehlenswert.
von Faida Kazi für die Klasse 4a